Persönlichkeiten von Thekla Kauffmann bis Marie Kurz

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Thekla Kauffmann (1883–1980)

Thekla Kauffmann war 1919 die einzige jüdische Abgeordnete im Kreis der 13 ersten weiblichen Landtagsabgeordneten im damaligen freien Volksstaat Württemberg. Sie hatte für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) kandidiert. Nach der Machtübernah-me der Nationalsozialisten leitete sie die regionale Auswanderungskommission des Hilfsvereins der deutschen Juden. 1941 gelang ihr selbst die Flucht in die USA – kurz bevor die Deportationen deutscher Juden begannen.

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Wilhelm Keil (1870–1968)

Wilhelm Keil war im Lauf seiner parlamentarischen Karriere annähernd vierzig Jahre auf Landes- und mehr als zwanzig Jahre auf Reichsebene politisch aktiv. Bereits im ausgehenden Kaiserreich, dann in der Weimarer Republik und schließlich in der Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland prägte der Sozialdemokrat die Politik im deutschen Südwesten und darüber hinaus. Er zählte zu den Vorkämpfern eines sozial gerechten Steuersystems, entwickelte eine frühe Initiative für eine Fusion der südwestdeutschen Länder und engagierte sich für die europäische Gemeinschaft.

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Hedwig Kettler (1851–1937)

Unermüdlich, konsequent und kompromisslos trat Hedwig Kettler von 1887 bis 1908 für die Gründung von „Vollgymnasien“ für Mädchen ein und legte damit den Grundstein für die heute weitgehend realisierte Chancengleichheit der Geschlechter in der Schulbildung.

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Kurt Georg Kiesinger (1904–1988)

Kurt Georg Kiesinger hat die Geschichte Baden-Württembergs geprägt, in der unmittelbaren Nachkriegszeit als einer der Wegbereiter des Südweststaats und vor allem als Ministerpräsident von 1958 bis 1966. Als Bundeskanzler der ersten Großen Koalition in der Bundesrepublik von 1966 bis 1969 kennzeichnete ihn vor allem seine Fähigkeit zum Kompromiss und Ausgleich. Im Regierungsbündnis zwischen CDU und SPD galt er als „wandelnder Vermittlungsausschuss“. Als Kanzler mit NS-Vergangenheit wurde er zum Feindbild der Jugend- und Studentenbewegung rund um „1968“ und zum Zielobjekt der berühmtesten Ohrfeige in der Geschichte der Bundesrepublik, als ihn die „Nazi-Jägerin“ Beate Klarsfeld am 7. November 1968 auf dem CDU-Parteitag in Berlin vor den Augen der Öffentlichkeit eine Ohrfeige gab.

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Annelies Kohleiss (1919–1995)

Annelies Kohleiss hat als eine der wenigen hohen Richterinnen ihrer Zeit die bundesdeutsche Rechtsprechung geprägt. Vor allem im Sozial- und Rentenversicherungsrecht setzte sie Marksteine. Die eigenständige Sicherung von Frauen innerhalb der Rentenversicherung war ihr eine Lebensaufgabe. Die engagierte Frauenrechtlerin kämpfte aber auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen für die Gleichstellung von Männern und Frauen.

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Heinrich Köhler (1878–1949)

Heinrich Köhler war Staatspräsident Badens und Reichsfinanzminister der Weimarer Republik. Als stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister Württemberg-Badens wirkte er nach 1945 am demokratischen Neuaufbau des deutschen Südwestens mit. Er gilt als Exponent der badischen Zentrumspartei und als „badischer Vater“ des Südweststaates. Geprägt durch die Erfahrungen des nationalsozialistischen Regimes verstand er sein politisches Engagement auch als „Erziehung zur Demokratie“.

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Hannelore König (1925–2012)

Geradlinig, unsentimental, aufrecht und in ihrer Haltung der Welt gegenüber ein Beispiel für Zivilcourage – so lässt sich Hannelore König charakterisieren. Als Juristin und erste Oberstaatsanwältin im württembergischen Landesteil machte sie im Staatsdienst Karriere und wurde in ihren letzten Lebensjahren zur erinnerungsstarken Erzählerin ihrer Familiengeschichte.

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Walter Krause (1912–2000)

Als Mann des Ausgleichs und der Mitte zeichnete sich Walter Krause zeitlebens durch einen sachorientierten politischen Stil aus. Der Sozialdemokrat prägte in zurückhaltender, aber maßgeblicher Weise die Geschicke Baden-Württembergs in den Jahren nach seiner Gründung. Mit seiner wegweisenden Gemeinde- und Kreisreform schuf er eine adminis-trative Ordnung, die das Land bis heute kennzeichnet. Zudem brachte er eine Schulreform auf den Weg, die die konfessionelle Trennung im Bildungswesen aufhob und gleichzeitig der Chancengleichheit verpflichtet war. Sein Einfluss auf die inneren Strukturen Baden-Württembergs ließ ihn zum „Innenarchitekten“ des Bindestrichlandes werden.

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Marie Kurz (1826–1911)

Marie Kurz gehörte zu den wenigen Württembergerinnen, die sich in der Revolutionszeit 1848/49 öffentlich für Freiheit und Menschenrechte einsetzten. Als radikal-republikanische Pazifistin war sie treibende Kraft der revolutionären Esslinger Jugend. Theodor Heuss würdigte sie als „eine der ersten politischen Frauengestalten im 19. Jahrhundert, […] eine glühende Demokratin, der Idee eines liberalen und geeinten Deutschlands verpflichtet“.

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