Persönlichkeiten von Christa Reetz bis Joannes Baptista Sproll

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Christa Reetz (1922–2009)

Christa Reetz engagierte sich seit den 1970er-Jahren in den Bürgerinitiativen der badisch-elsässischen Anti-Atomkraft-Bewegung. Für die damals neu gegründete Partei „Die Grünen“ übernahm sie Anfang der 1980er-Jahre ein Mandat im Offenburger Gemeinderat. Als 1983 28 Abgeordnete für die Ökopartei zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag einzogen, gehörte auch Christa Reetz zu ihnen. Aber die parlamentarische Bühne war ihr im Grunde fremd. Ihr Schwerpunkt blieb die lokale und regionale politische Basisarbeit in den umweltpolitischen und feministischen Bürgerinitiativen vor Ort.

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Adam Remmele (1877–1951)

Adam Remmele war einer der prominentesten und einflussreichsten Sozialdemokraten in Baden. Von 1919 bis 1931 bekleidete er verschiedene Ministerämter und zweimal das Amt des Staatspräsidenten. Früh und vehement kämpfte er gegen die Nationalsozialisten, die ihn dafür verfolgten.

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Maria Rigel (1869–1937)

Als überzeugte Katholikin, angesehene Lehrerin und aktive Zentrumspolitikerin gehörte Maria Rigel zu den ersten Stadtverordneten in Mannheim. Von 1919 bis 1933 war sie Abgeordnete im badischen Landtag, engagierte sich in der Bildungs- und Sozialpolitik und zählt damit zu den Politikerinnen der ersten Stunde in Baden.

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Carlo Schmid (1896–1979)

Als Humanist, Weltbürger und Sozialdemokrat war Carlo Schmid eine politische Ausnahmeerscheinung. Er nahm maßgeblichen Einfluss auf die Ausarbeitung des Grundgesetzes und prägte den demokratischen Wiederaufbau in der Bundesrepublik. Im Parlamentarischen Rat agierte er wie ein „Innenarchitekt“ (Theodor Eschenburg), bemüht darum, den demokratischen Neubeginn zum Erfolg zu bringen. Auch im Südwesten wirkte er als Gestalter der neuen politischen Ordnung. So ging die Verfassung von Württemberg-Baden im Wesentlichen auf seinen Entwurf zurück. Unter dem Eindruck des verheerenden Erbes der beiden Kriege wurde er außerdem zu einem Vorreiter deutsch-französischer Aussöhnungsbemühungen und bekennenden Verfechter der europäischen Einigung.

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Hans (1918–1943) und Sophie Scholl (1921–1943)

Mit den oben zitierten Worten begann Sophie Scholl, von der Münchener Gestapo verhört, im Februar 1943 ihr Bekenntnis zum Widerstand der „Weißen Rose“ gegen die Nationalsozialisten. Mit Flugblättern kämpfte die Gruppe gegen das Regime und rief in Flugblättern zum aktiven Widerstand auf. Am 18. Februar 1943 wurden die Geschwister beim Verteilen des sechsten Flugblattes in der Münchener Universität vom Hausmeister entdeckt und an die Gestapo ausgeliefert. Am 22. Februar wurden sie zum Tod durch das Fallbeil verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Die Geschwister Scholl zählen heute zu den bekanntesten Vertretern des Widerstandes gegen die NS-Diktatur.

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Laura Schradin (1878–1937)

Als „Vorkämpferin für die arbeitende Frauenwelt“ engagierte sich die Reutlinger Sozialdemokratin Laura Schradin für die Rechte von Frauen und benachteiligten Bevölkerungsgruppen. 1919 gehörte sie zu den ersten weiblichen Abgeordneten im württembergischen Landtag. Über viele Jahrzehnte setzte sie sich für soziale Belange und Bildungsfragen ein – und sie stritt vehement gegen Krieg und Nationalsozialismus.

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Kurt Schumacher (1895–1952)

Kurt Schumacher hat die Sozialdemokratie geprägt wie nur wenige andere. Er war die treibende Kraft beim Neuaufbau der westdeutschen SPD nach 1945. Als Vorsitzender der Stuttgarter SPD hatte er sich bereits in der Weimarer Republik gegen den Aufstieg der Nationalsozialisten gestemmt. Im „Dritten Reich“ musste er eine langjährige Konzentrationslagerhaft durchleiden. Seine Ablehnung jeglicher Zusammenarbeit mit der KPD prägte das Profil der westdeutschen Sozialdemokratie nach 1945 und legte die Grundlage für die Entwicklung der SPD zu einer Volkspartei auf breiter gesellschaftlicher Basis.

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Clara Siebert (1873–1963)

Als gläubige Katholikin machte sich Clara Siebert für die kirchlich-karitative Frauenarbeit stark. In leitender Funktion im Katholischen Frauenbund setzte sie sich aber auch für ein neues Selbstbewusstsein katholischer Frauen und deren größere Präsenz in der Öffentlichkeit ein. Als Verbandsfunktionärin, Schriftstellerin und spätere Zentrumpolitikerin arbeitete sie an der Verbesserung der gesellschaftlichen und politischen Stellung von Frauen, bekannte sich aber uneingeschränkt zur Idee der „Wesensverschiedenheit der Geschlechter. Im badischen Landtag war sie die einzige weibliche Abgeordnete, die dem Parlament von 1919 bis 1933 ununterbrochen angehörte.

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Hildegard Spieth (1919–1999)

Als junge Pfarrfrau hat Hildegard Spieth gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Frühjahr 1945 großen Mut bewiesen, als sie die Anfrage erreichte, ein untergetauchtes jüdisches Ehepaar in ihrem Pfarrhaus aufzunehmen. Nach kurzer Bedenkzeit sagte sie „Ja“ und nahm damit das Risiko auf sich, bei Entdeckung durch die Gestapo mit ihren Schutzbefohlenen ins Konzentrationslager deportiert zu werden. Die aufrichtige und natürliche Art Hildegard Spieths, in einer entscheidenden Situation unter Lebensgefahr spontan den Weg konkreter Nächstenliebe zu gehen, macht sie zu einem wichtigen Vorbild für spätere Generationen.

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Joannes Baptista Sproll (1870–1949)

Joannes Baptista Sproll war von 1916 bis 1938 Bischof der Diözese Rottenburg. Als einer der ersten katholischen Würdenträger erhob er mutig und offen das Wort gegen die Nationalsozialisten. So hatte er im März 1935 in einer Predigt im Münster von Weingarten deutlich gegen die NS-Diktatur Stellung bezogen. Der wortmächtige und in der Bevölkerung einflussreiche Gegner des Nationalsozialismus sah sich schon früh dem Druck des NS-Regimes ausgesetzt. 1938 nahmen die Nationalsozialisten sein demonstratives Fernbleiben von der Volksabstimmung über die Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich zum Anlass, um ihn offen anzugreifen und mit Hausdurchsuchungen und gewaltsamen Demonstrationen unter Druck zu setzen. Im Juli 1938 wurde er aus seiner Diözese vertrieben, weigerte sich aber, als Bischof zurückzutreten.

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